"Das Spiel ist die Brücke zur Wirklichkeit des Kindes."
B. Bettelheim, Kinderpsychologe

Das Spiel ist die Sprache des Kindes, eine selbst bestimmte Tätigkeit, in der es seine Lebenswirklichkeit konstruiert und rekonstruiert. Die spielerische Auseinandersetzung ist die wichtigste Form des kindlichen Lernens. Das Kind behandelt die Wirklichkeit seinen Vorstellungen entsprechend; es handelt und verhält sich, als ob das Spiel die Wirklichkeit sei. Das Kind konstruiert spielend soziale Beziehungen und schafft sich die passenden Bedingungen. Das Kind verbindet immer einen Sinn mit dem Spiel und seinen Inhalten. Es gebraucht seine Phantasie, um die Welt im Spiel seinen eigenen Vorstellungen entsprechend umzugestalten. An dieser Stelle wird deutlich, dass das Spiel auch einen hohen therapeutischen Wert hat, in ihm kann das Kind Ängste und Probleme verarbeiten.

Für das spielende Kind ist allein die Handlung, in der es seine Spielabsichten und Ziele verwirklicht wesentlich und nicht das Ergebnis. Das Spiel ist in besonders ausgeprägter Weise ein selbstbestimmtes Lernen mit allen Sinnen, mit starker emotionaler Beteiligung, mit geistigem und körperlichen Krafteinsatz. Es ist ein ganzheitliches Lernen, weil es die ganze Persönlichkeit fordert und fördert. Im Spiel lernt das Kind freiwillig und mit Spass über Versuch und Irrtum aber ohne Versagensängste. Im Spiel stellt es sich seine Fragen selbst und erfindet dazu die Antworten. Das entspricht zugleich dem Prinzip der Förderung von Bildung und Weltverständnis. Das Spiel ist die Möglichkeit für das Kind sich mit anderen Personen auseinanderzusetzen, ihnen näher zu kommen, ihre Eigenheiten, Stärken und Schwächen zu entdecken und zu respektieren- und damit zugleich sich selbst vertrauter zu werden. Es gewinnt an Selbstvertrauen.

So unterstützen wir das kindliche Spiel:

• Wir ermutigen Kinder eigene Spielideen zu entwickeln und stehen als Ansprechpartner,    Ratgeber und Spielpartner zur Verfügung.
• Wir vermitteln eigenen Spaß am Spiel und verfügen über ein breites Repertoire.
• Wir geben Impulse, um Spiel variantenreicher und interessanter zu gestalten, ohne die Spielideen zu dominieren.
• Wir unterstützen, falls erforderlich, die Kinder beim Aushandeln und Vereinbaren von Regeln und helfen, sich bei Konflikten und Streitigkeiten darauf zu stützen.

Bei ihren Versuchen, die Welt kennen- und verstehen zu lernen, beschreiten Kinder ganz eigene Wege und greifen hierbei zu den unterschiedlichsten Mitteln. Indem sie zeichnen, malen, collagieren, mit plastischen und anderen Materialien experimentieren, setzen sie sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinander, verarbeiten ihre Erlebnisse und verleuhen darüber hinaus ihren Eindrücken neuen Ausdruck. Indem das Kind selbst etwas schafft und konstruiert, erlebt es aktive Veränderung. Dabei steht nicht das Ergebnis im Vordergrund, sondern der Prozess als handelnde Auseinandersetzung. Durch die Unterschiedlichkeit der Materialien werden die kindlichen Sinne im hohen Maße angeregt.

So unterstützen wir die Kinder in ihrer Kreativität

• Wir schaffen eine vorbereitete Umgebung, in der Kinder weitestgehend selbsständig aktiv werden können
• Wir stellen vielfältige, unterschiedliche Materialien bereit
• Wir geben Raum und Zeit zum Experimentieren
• Wir schätzen den kindlichen Gestaltungsprozess angemessen wert
• Wir zeigen den Kindern bei Bedarf den bestimmungsgemäßen Gebrauch der Materialien und Werkzeuge
• Wir unterstützen die Kinder beim Staunen und Entdecken
• Wir bieten den Kindern dem Alter angemessen angeleitete Kreativangebote an